Der Fluch des Mikroplastiks

Der Fluch des Mikroplastiks

Von Merrit Mielke

Der Fluch des Mikroplastiks

Foto von SHVETS production

Synthetische Kleidung und Produkte ermöglichen neue Horizonte.

Dabei ist es erstmal wichtig zu erklären, was genau synthetische Kleidung darstellt. Da wir meistens gar nicht genau wissen, was in unserem Kleiderschrank hängt und warum wir überhaupt so etwas wie Plastik in unser Kleidung haben und auf unserem Körper tragen. 

Synthetische Fasern weisen sehr viele Vorteile auf. Sie sind beispielsweise atmungsaktiv oder trocknen sehr schnell. Zudem können sie auch eine gewisse Elastizität aufweisen, was in vielen Kleidungsstücken, gerade im Sportbereich, einen sehr großen Nutzen hat.  Die zumeist eingesetzten Materialien sind beispielsweise Polyester, Polyamid oder Polyacryl.

Vielleicht habt ihr das schon mal auf diesem sehr langen Beipackzettel in eurem T-Shirt oder eurem Pullover gesehen? Diese synthetischen Fasern werden häufig mit Baumwolle gemischt, da sich Baumwolle etwas weicher auf der Haut anfühlt.

Man kann bei chemisch hergestellten Fasern in zwei Untergruppen unterscheiden. Zum einen in die halbsynthetischen Fasern und in die synthetischen Fasern.

Die halbsynthetischen Fasern bestehen nicht unbedingt aus Plastik. Sie können beispielsweise auch aus Holz erzeugt und danach chemisch verändert werden.

Wohingegen die synthetischen Fasern aus Erdöl, Erdgas oder Kohle hergestellt und chemisch behandelt werden.

Dabei machen synthetische Polymere heutzutage ca. 70% der weltweit produzierten Textilfasern aus. (Quelle: PLASTIKALTERNATIVE) 


Warum aber sind synthetische Textilien und Bekleidung auch eine Art Fluch für unsere Erde?

Kurz gesagt hat der Nutzen von synthetischen Materialien gerade im Hinblick auf die Textil- und Bekleidungsindustrie einige schlechte Eigenschaften. Beispielsweise gelangen rund 35% der gesamten primären Mikrokunststoffe, die in die Umwelt freigesetzt werden, durch das Waschen von synthetischer Kleidung in die Umwelt. Dabei können beispielsweise bei nur einer Waschladung mit Bekleidung aus Polyester rund 700 000 Mikrokunststofffasern abgesondert werden. Diese können durch den Wasserkreislauf in unsere Nahrung gelangen. (Quelle: Europäisches Parlament) 

  

Foto von Markus Spiske

Da stellt sich die Frage: Was ist überhaupt Mikroplastik?

Mikroplastik beschreibt Kunststoffe, die kleiner als 5mm sind.

Hier gibt es zwei Arten von Mikroplastik. Dies ist das primäre und das sekundäre Mikroplastik. 

Primäres Mikroplastik wird als Basis in der Plastikproduktion genutzt. Zum Beispiel in der Kosmetikindustrie als Granulat für Peelings oder in Zahnpasta. Sekundäres Mikroplastik entsteht durch die Zersetzung von Makroplastik. „Makro“ steht für groß und „mikro“ für klein. Durch biologische, chemische oder auch physikalische Zersetzung von Makroplastik entsteht das sogenannte Mikroplastik. (Quelle: Umwelt Bundesamt)

 

Foto von Tom Fisk

Noch schockierender ist es, wo überall schon Mikroplastik nachgewiesen werden konnte. Es findet sich nicht nur im Boden, sondern auch in der Atmosphäre oder in der Arktis. Seit diesem Jahr wurden auch erstmals Nanopartikel in menschlichem Blut nachgewiesen, wie es niederländische Forschende herausgefunden haben. Zwar ist noch nicht genau bekannt, welche Auswirkungen Nanopartikel im menschlichen Organismus haben, jedoch geht man von schwerwiegenden Folgen aus. (Quelle: Deutschlandfunk)

Daher unsere Firmenphilosophie: NO MICROPLASTICS FOR OUR OCEANS!

Wir stehen dafür ein, dass Mikroplastik nichts in unserer Kleidung zu suchen hat. Zu groß sind die Schäden, die durch Kunststoffe und vor allem durch Mikroplastik entstehen können. In unserer Kleidung gehen wir dabei speziell darauf ein. Wir nutzen nur Materialien, die schadstofffrei abbaubar sind. Das gilt sowohl für das Garn, als auch für das Naturkautschuk Gummiband und sogar die Labels in der Kleidung. Zudem haben wir sogar beim Druck auf die schadstofffreie Abbaubarkeit der Farben geachtet.

Daher setzen wir so gut, wie es uns zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist darauf, nicht nur in unserer Kleidung auf Kunststoffe zu verzichten, sondern auch entlang der gesamten Lieferkette. Das bedeutet im Detail, dass wir schon bei der Produktion, bei der Logistik und bei der Versendung auf plastikfreie Alternativen achten.

Was es genau mit unserem schadstofffreiem abbaubarem Elasthan und darüber hinaus mit unserer plastikfreien Lieferkette auf sich hat, könnt ihr bald in einem neuen Beitrag nachlesen. 

5 Tipps Mikroplastik zu vermeiden/verhindern: 

  1. Kleidung aus Kunststoffen vermeiden 
  2. Kleidung lange nutzen und richtig pflegen (bald folgt ein Beitrag dazu) 
  3. nutze für Kleidung aus synthetischen Fasern einen Waschbeutel, der die Mikrofasern vorher abfängt, bevor sie überhaupt ins Abwasser gelangen können
  4. das Flusensieb der Waschmaschine nicht unter dem Wasserhahn säubern, sondern direkt über den Mülleimer, damit die Fasern nicht in das Abwasser gelangen 
  5. versuche im Alltag auf Plastikverpackungen zu verzichten und achte in Kosmetika auf den Zusatz “ohne Mikroplastik” 

 

Quellen: 

Plastikalternative, verfügbar  unter: kunststofffasern-aus-textilien, letzter Zugriff am: 25.05.2022

Europäisches Parlament: verfügbar unter: umweltauswirkungen-von-textilproduktion-und-abfallen-infografik, letzter Zugriff am: 25.05.2022

Umwelt Bundesamt, verfügbar unter: was-ist-mikroplastik, letzter Zugriff am: 25.05.2022

Deutschlandfunk, verfügbar unter: mikroplastik-im-menschlichen-blut-nachgewiesen-100.html, letzter Zugriff am: 25.05.2022